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Samstag, 14. Januar 2012

Noch drei Outtakes von 'Bernsteingelb' und eine Vorschau auf 'Amethystviolett'?

Tut mir Leid, dass ich euch so lange auf etwas Neues hab warten lassen. Dafür gibt es gleich drei Outtakes von 'Bernsteingelb'. Damit hätte ich dann auch schon alle aufgebraucht.
Ich hoffe, ihr seid gut im neuen Jahr angekommen.
Wenn ihr wirklich eine kleine, aber feine Vorschau auf 'Amethystviolett' wollt, müsst ihr euch ein bisschen anstrengen. Erzählt einfach so vielen Leuten wie möglich von diesem Blog. Sobald die 4.000er Marke geknackt ist, gibt es die Vorschau. Na, was haltet ihr davon?
Auf myfanfiction.de habe ich übrigens die 30.000 Leser geschafft. Was für eine Zahl! Das hätte ich nie
erwartet.

Jetzt aber die Outtakes...

Outtake 4

Zu Kapitel 7: Diesen Teil habe ich rausgenommen, weil ich ihn ein wenig übertrieben und unnötig fand.

Der Duft von frischen Brötchen weckte mich am nächsten Morgen. Verwirrt rieb ich mir über die Augen und fragte mich wo ich war. Ach ja, bei Gideon. Daran hatte ich mich noch gar nicht gewöhnt. Aber wo war er?
Ich folgte dem Duft in die Küche, wo Gideon und Raphael saßen und in der Tageszeitung lasen.
„Morgen, Jungs!“, rief ich gut gelaunt.
„Guten Morgen!“, sagte Gideon. „Da ist aber jemand heute besonders gut drauf.“
Ich gab ihm einen Kuss und lächelte. „Warum denn nicht?“
Raphael ließ seinen Teil der Zeitung auf den Küchentisch fallen. „Ach, verschont mich!“
„Wo unser Blondschopf Recht hat, hat er Recht!“ Erst jetzt fiel mir Xemerius auf, der offenbar mit Raphael Zeitung gelesen hatte.
„Stress mit Leslie?“, fragte Gideon.
„Nein. Aber von eurem Herumgeturtele kann einem ja übel werden!“
„Du sagst es, Blondie!“, rief Xemerius. „In so einem Fall verschwindet man am Besten einfach.“ Er breitete seine kleinen Flügelchen aus.
Da klingelte es an der Eingangstür. Um Himmels Willen, hoffentlich war es nicht wieder Selina!
„Ich mache das schon“, meinte Gideon und ging zur Eingangstür. Kaum eine Minute später kam er wieder in die Küche – gefolgt von Charlotte.
„Was machst du denn hier?“, fragte ich meine Cousine. Pardon, Ex-Cousine.
„Lady Arista schickt mich“, antwortete sie kühl. „Sie will, dass ich mich bei dir entschuldige.“ Meiner Meinung sah sie nicht so aus, als wolle sie sich entschuldigen. „Also? Nimmst du die Entschuldigung an?“
„Welche Entschuldigung? Du hast doch noch gar nichts gesagt!“
Sie verdrehte die Augen. „Na gut. Tut mir Leid, dass ich mich so kindisch verhalten habe.“
Ich sah sie mit einer hochgezogenen Augenbraue an.
„Du sollst wieder mit nach Hause kommen“, sagte sie. „Das will zumindest Lady Arista.“
„Richte Lady Arista aus, dass ich es vorziehe, noch ein paar Tage hier zu bleiben.“
„Wie du meinst.“ Charlotte sah aus, als wäre es ihr vollkommen egal, was ich machte. Vermutlich traf das auch zu.

Outtake 5

Zu Kapitel 11: In diesem Kapitel sollte eine neue Figur auftauchen, die ich dann aber wieder gestrichen habe.

„Schüler, ich darf euch eine neue Mitschülerin vorstellen“, verkündete Direktor Gilles.
Neben ihm stand ein Mädchen in unserem Alter. Sie hatte langes, braunes Haar und so glatt wie es war, benutzte sie bestimmt ein Glätteisen. Ihre großen Augen hatten dieselbe Farbe und irgendwie sah sie aus wie ein putziges Rehkitz. Und sie war richtig gut gekleidet. Anscheinend hatte sie noch keine Schuluniform bekommen.
„Das ist Rachelle Papillon. Sie ist gerade erst mit ihren Eltern aus Frankreich hierher gezogen.“
„Oh, Frankreich, hast du gesagt, Howard?“, fragte Mrs Counter neugierig. Das trifft sich ja gut. Raphael hat lange Zeit in Frankreich gewohnt, nicht wahr?“
Raphael nickte.
„Vielleicht setzt du dich erst mal neben ihn, Rachelle. Aber dazu müsste Leslie sich woanders hinsetzen“, meinte Mrs Counter.
„Nie im Leben!“, rief Leslie und klammerte sich an ihrem Pult fest.
„Sie kann sich auch neben mich setzen“, schlug Charlotte vor und deutete auf das leere Pult neben sich. „Ich habe ein A in Französisch.“
„Das ist toll, aber ich denke, ich spreche sehr gut Englisch“, erwiderte Rachelle. Ihr Akzent war nicht so deutlich wie der von Madame Rossini, klang dafür aber umso niedlicher.
Trotzdem setzte sie sich neben Charlotte, die ihr ein warmes Lächeln schenkte. Es war nicht ihr übliches Mona-Lisa-Lächeln, sondern ein echtes, freundliches Lächeln.
„Rachelle, wir haben gerade über die Sahara gesprochen. Du kannst, bis du alle deine Bücher bekommst, bei Charlotte mitgucken“, meinte Mrs Counter.
„Danke“, sagte Rachelle.
„So, mal sehen, wer eben aufgepasst hat“, sagte Mrs Counter dann. „Wer kann mir denn sagen, welche Staaten Afrikas Anteil an der Sahara haben?“

Nach dem Unterricht standen wir noch auf dem Schulhof und plauderten ein wenig. Die Limousine, die uns nach Temple bringen sollte, war noch nicht da, deswegen hatten wir noch ein bisschen Zeit.
Rachelle erzählte uns ein bisschen über sich. Sie hatte bis vor kurzem in Paris gelebt und ihre Familie schien ziemlich reich zu sein, weswegen sie sich immer die neuesten Designerklamotten leisten konnte. Aber sie wirkte keineswegs überheblich oder eingebildet. Nein, sie wirkte richtig nett.
„Ich war schon lange nicht mehr in London“, sagte Rachelle. „Hat vielleicht jemand heute Nachmittag Zeit, mir ein bisschen was zu zeigen?“
Die Frage war eher an Charlotte gerichtet.
„Tut mir leid, ich hab heute schon was mit Gwendolyn und Leslie vor“, antwortete Charlotte. „Aber Raphael hat vielleicht Zeit.“
Alle sahen ihn erwartungsvoll an.
Er warf Leslie einen fragenden Blick zu, doch diese zuckte bloß mit den Schultern.
„Also gut“, meinte er dann. „Wenn du willst, kann ich dir heute Nachmittag die Innenstadt zeigen.“
Da fuhr auch schon die Limousine vor.
„Wir müssen los“, sagte ich.
Leslie gab Raphael noch kurz einen Kuss. „Viel Spaß euch Beiden.“ Dann folgte sie Charlotte und mir in die Limousine.


„Da kommt ja unser neues Traumpärchen“, stellte sie trocken fest, als Raphael und Rachelle auf den Schulhof einbogen. „Mr und Mrs Frankreich.“
Ich musste lachen. „Bist du jetzt etwa eifersüchtig auf Rachelle?“
„Ich kann sie nicht ausstehen. Ihr ganzes Auftreten sieht total nach ‚Oh, ich bin ja so französisch‘ aus“, grummelte Leslie.
„Seit wann hast du was gegen Franzosen?“, fragte ich.
„Hab ich nicht. Ich hab nur was gegen sie. Sie soll bloß die Finger von meinem Freund lassen!“
Als Raphael sich uns näherte, setzte Leslie wieder ein fröhliches Lächeln auf und begrüßte ihren Freund mit einem innigen Kuss.
Rachelle blieb etwas abseits stehen.
„Wie war es denn gestern?“, fragte ich sie.
„Oh, es war wirklich toll! Raphael ist ein toller Touristenführer.“ Sie warf ihm ein charmantes Lächeln zu.
Raphael fuhr sich verlegen durch die Haare. „Ja, es war ganz nett.“
Leslie kniff wütend die Augen zusammen. „Ach, so? Was habt ihr denn gemacht?“
„Wir waren beim Buckingham Palace, in der St. Paul’s Cathedral, in der Westminster Abbey, dann haben wir uns auch noch die Houses of Parliament und den Big Ben angeguckt und später waren wir im Tower“, erzählte Rachelle.
„Schade, dass sie dich nicht gleich dort eingesperrt haben“, grummelte Leslie.
„Wie bitte?“, fragte Rachelle.
„Ach nichts“, meinte Leslie.
Ich entdeckte Charlotte, die wieder bei Cynthia und den Anderen stand. Also lief ich hinüber und stupste sie an.
„Was ist denn?“, fragte sie.
„Kannst du dich bitte mal um Rachelle kümmern?“, bat ich sie. „Ich befürchte, dass Leslie sonst noch Amok läuft.“
„Kein Problem“, meinte Charlotte.
Ich war ihr wirklich unendlich dankbar, als sie zu Rachelle sagte: „Wollen wir nicht schon hinein gehen und deine Bücher organisieren?“
„Gerne“, meinte Rachelle.
„Ach, bevor ich’s vergesse“, fügte Charlotte noch an Leslie und mich gewandt hinzu. „Ich kann heute leider nicht mit euch trainieren.“
„Warum?“, fragte Leslie.
Ihre Wangen wurden leicht rot. „Ich hab ein Date mit Gordon.“
„Hey, das ist ja Klasse!“, rief ich.
„Raphael, wenn deine Freundin wieder zu tun hat, könnten wir doch am Nachmittag etwas unternehmen. Ich wollte immer schon mal ins Globe Theatre“, sagte Rachelle.
Bevor Leslie noch zu einer Schimpftriade ansetzen konnte, sagte Raphael: „Tut mir Leid, das geht nicht. Ich hab heute auch schon was vor.“
„Schade“, meinte Rachelle enttäuscht. Dann folgte sie Charlotte in die Schule.
Leslie wirkte mehr als erleichtert.
Ich sah Raphael überrascht an. „Du kannst sie wohl auch nicht ausstehen, was?“
„Nein, das ist es nicht. Hat es dir mein Bruder noch nicht erzählt?“
„Was sollte Gideon mir denn erzählen?“, fragte ich verwirrt.
Raphael wuschelte sich wieder durch die Haare. „Unsere Mum hat uns heute zum Abendessen eingeladen. Dich und Leslie auch.“


Outtake 6

Zum Epilog: Diese erste Version vom Epilog sollte gleich an den von Smaragdgrün anschließen, im Nachhinein fand ich das aber ein bisschen langweilig und hab etwas anderes versucht (;


Epilog

London, 15. Januar 1919

Lucy saß auf einem rot gepolsterten Stuhl und sah aus dem Fenster. Mit der rechten Hand streichelte sie immer wieder über ihren Bauch. Ihr kam es vor, als wäre eine Ewigkeit vergangen, seit Gwendolyn darin gewesen war. In Wahrheit waren es nur knapp sieben Jahre. Doch sie konnte sich noch gut daran erinnern, wie sie Gwendolyn kurz nach ihrem Sprung ins Jahr 1912 kennen gelernt hatte. Da war sie schon 16 und Lucy erst 18 gewesen. Jetzt, mit knapp 25 war Lucy wieder schwanger. Gwendolyn hatte sie erst gestern gesehen, da war sie immer noch 16 gewesen. Verrückt, dieser Zeitreisekram!
Da sah sie schon Paul die Straße entlang laufen. Lucy winkte durchs Fenster und Paul winkte lächelnd zurück. Er ging auf die Eingangstür zu ihrem neuen Heim zu und gleich darauf klingelte es. Sie musste sich nicht die Mühe geben aufzumachen, dazu hatten sie ja jetzt Luisa, das Hausmädchen.
„Hallo“, sagte Paul, als er den Salon betrat. Er ging zu Lucy ans Fenster und küsste sie.
„Na, wie läuft es mit deinem Buch?“
„Großartig! Der Verlag fängt morgen an es zu drucken.“
„Das sind ja wirklich tolle Neuigkeiten!“ Lucy freute sich mit ihm.
„Und wie geht es dir? Wie geht es dem Baby?“
Paul legte eine Hand auf ihren Bauch und sie ihre darüber.
„Ist das Ultraschallgerät eigentlich schon erfunden?“
„Ich denke nicht. War Gwenny da, während ich weg war?“
„Hast du vergessen, was wir gestern vereinbart haben?“ Lucy sah auf die große Standuhr am anderen Ende des Raumes. „Sie kommen in zwei Stunden zum Abendessen. Ich habe sie eingeladen.“
„Ich habe es nicht vergessen. Ich habe nur nicht daran gedacht.“ Paul lächelte.
„Aber zwei Stunden elapsieren und danach Abendessen? Das klingt hervorragend!“
„Luisa!“, rief Lucy.
Ein paar Sekunden später öffnete das Hausmädchen die Tür zum Salon.
„Ja, Ma’am?“
„Wir würden gerne in zwei Stunden zu Abend essen. Bis dahin wollen wir unter keinen Umständen gestört werden. Decken Sie bitte im Esszimmer. Wir erwarten zwei Personen mehr.“
„Ja. Ma’am.“
Luisa machte einen kleinen Knicks, was Paul zum Lachen brachte, und verließ den Raum wieder.
„Lach nicht, das war 1919 eben so.“, meinte Lucy.
„Es sieht trotzdem lächerlich aus.“
Paul ging auf ein großes Gemälde zu, das neben der massiven Standuhr hing und nahm es herunter. Dahinter befand sich ein Safe. Er drehte das Zahlenrädchen auf die richtige Position und das kleine Türchen schwang auf. Im Safe befand sich eine antik aussehende Kiste. Paul nahm sie heraus und stellte sie auf dem Tisch ab. Lucy schloss währenddessen die Tür ab.
„Welches Jahr nehmen wir?“, fragte er.
„Ach, überrasch mich!“, antwortete Lucy.
Es dauerte nicht lange und schon waren alle Einstellungen am Chronografen vorgenommen.
„Bereit?“
Lucy lächelte.
„Bereit, wenn du es bist.“


xoxo Graziella x3

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

ich find sie ganz gut schade das du sie nicht drinen gelassen hast