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Samstag, 19. November 2011

Outtake 1

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Zur Feier des Tages gibt es das erste Outtake.

Zu Kapitel 1: Anfangs sollten Gideon und Gwendolyn heimlich von der Kirche aus Lucy und Paul besuchen. Dann fand ich allerdings, dass das während dem üblichen Elapsieren viel bequemer währe. Jetzt passt es nicht mehr in den Zusammenhang. Trotzdem wollte ich euch diesen Teil nicht vorenthalten.

Gideon war unter dem Vorwand mir in Biologie Nachhilfe zu geben, bei mir gewesen.
„Kann das nicht auch Charlotte machen?“, fragte meine Mutter, als Gideon mich nach dem Elapsieren nach Hause begleitet hatte. „Und habt ihr dafür nicht im Jahre wie-auch-immer Zeit genug?“
„Verzeihen Sie, Ma’am, das ist meine Schuld.“, sagte Gideon darauf höflich. „Ich wollte Charlotte ein wenig Arbeit abnehmen. Außerdem kenne ich mich in Biologie ziemlich gut aus.“
„Ja. Du studierst Medizin, richtig? Hat mir Gwendolyn schon erzählt.“
„Und außerdem weißt du ja, wie schwer ich manchmal von Begriff bin, nicht wahr, Mum?“ Auch wenn ich mittlerweile wusste, dass sie nicht meine leibliche Mutter war, nannte ich sie immer noch so.
„Das kann man wohl sagen!“, krähte Xemerius von oben herab. „Aber so wie ich euch beiden kenne, macht ihr etwas gaaaaanz anderes. Ich sage nur: Heuhaufen!“
Ich war richtig froh, dass niemand außer mir das hören konnte.
„Ich will den Test nächste Woche nicht in den Sand setzen.“, sagte ich noch nachdrücklich.
„Meinetwegen. In einer Stunde gibt es Abendessen. Lady Arista ist mit Glenda und Maddy in der Oper. Wenn du willst, sage ich Mr Bernhard Bescheid, dass er noch ein Gedeck für dich auflegen soll, Gideon.“
„Oh, das ist sehr freundlich, Ma’am, aber Gwendolyn und ich haben schon im Hauptquartier gegessen.“
Was nicht ganz stimmte, eigentlich hatten wir im Jahr 1965 nur ein paar Kekse verdrückt.
„Ah. Dann will ich euch mal nicht vom Lernen abhalten.“
„Lernen!? Das ich nicht lache! Die haben doch garantiert was anderes im Kopf als lernen!“, rief Xemerius und machte schmatzende Geräusche.
„Natürlich, Mum.“, sagte ich, schnappte mir Gideons Arm und zog ihn die Treppe nach oben.
Als wir bei Charlottes Zimmer vorbei kamen, ging plötzlich die Tür auf.
„Oh! Hallo, Gideon! Wusste gar nicht, dass du heute hier bist“, säuselte sie freundlich.
„Tut mir Leid, Charlotte, wir haben zu tun“, sagte ich und wollte weiter gehen, aber Gideon blieb stehen.
„Wie geht es dir?“, fragte er.
Sag mal, geht’s noch!?
Betrieb er jetzt Smalltalk mit dieser Hexe?
„Mir ging es nie besser!“, erwiderte meine Cousine, pardon, Ex-Cousine (Das klang gleich viel besser als Großcousine!).
Ich wusste genau, dass das gelogen war. Ich konnte hören, dass sie sich regelmäßig die Augen aus dem Kopf heulte. Ob es wegen ihm oder der Tatsache, dass sie nicht das Zeitreisegen geerbt hatte, war, wusste ich nicht. Vermutlich beides. Aber sobald sie ihr Zimmer verließ, war nicht der kleinste Hauch davon zu sehen. Sie setzte einfach ihr Mona-Lisa-Lächeln auf und behandelte mich wie den letzten Dreck.
„Dann ist ja gut.“, sagte Gideon und drehte sich zu mir um.
Ich sah, wie Charlottes Lächeln erstarb.
Hah!
„Komm, wir müssen lernen!“, drängelte ich.
Diesmal folgte er mir in mein Zimmer.
„Was war das denn gerade?“, fragte ich vorwurfsvoll.
„Sie tut mir irgendwie Leid.“
„Sie tut dir Leid!? Das ist eine verdammte Gifthexe!“
„Du tust ja so, als hätte sie keine Gefühle!“
„Hat sie ja auch nicht.“
Außer vielleicht für ihn.
„Was redest du da?“
„Ich kenne sie eben besser als du!“
„Ich kenne sie auch schon sehr lange.“, erwiderte er.
„Aber in deiner Gegenwart verhält sie sich anders. Du kennst sie gar nicht richtig.“
„Das glaube ich nicht.“
Nicht zu fassen! Da waren wir noch keine Woche zusammen, und schon stritten wir uns wie ein altes Ehepaar. Die Ewigkeit konnte ja heiter werden!
„Ach, Gwenny, ich will mich nicht mit dir streiten.“, sagte Gideon.
Das war doch gleich viel besser!
„Ich auch nicht.“, gab ich zu.
„Wo sind die Sachen von Madame Rossini?“, fragte er.
„Auf dem Dach.“
„Gut, gehen wir.“, sagte er und wollte Richtung Tür gehen.
„Halt!“, rief ich. „Nicht da lang. Sonst sieht uns Charlotte noch.“
„Wie willst du sonst aufs Dach kommen?“
Ich verriegelte erst die Tür, dann öffnete ich ein Fenster und zeigte nach rechts. Gideon lehnte sich nach draußen.
„Eine Feuerleiter!“
„Jep, hab ich vor ein paar Tagen gefunden.“
Na gut, Xemerius hatte sie gefunden. Komisch, dass mir die noch nicht aufgefallen war.
Gideon war schon durch das Fenster geklettert und ich folgte ihm.
„Pass auf! Da ist es rutschig!“, rief er mir zu.
Da Gideon bereits wusste, wo ich den Chronografen versteckt hatte, ging er auf den Kamin zu und zog ihn heraus. Im Kamin war auch noch eine Reisetasche mit Kleidung. Madame Rossini hatte mir am Mittwoch etwas Neues („Ihr könnt doch nischt immer mit denselben Kleidern ’erumlaufen!“) mitgegeben, nachdem ich ihr von unseren Plänen erzählt hatte. Sie war – außer Leslie und Raphael – die einzige, die davon wusste. Dieser Chronograf war der, mit dem Lucy und Paul damals in die Vergangenheit gesprungen waren.
Wir kletterten auf der Feuerleiter bis ganz nach unten und schlichen uns durch den Garten nach draußen. Ich hoffte nur, dass uns niemand dabei beobachtete.
Xemerius stieß wieder zu uns, als wir um die Ecke bogen.
„Was habt ihr denn mit Charlotte angestellt. Die ist fix und fertig!“
Mist! Das war eigentlich nicht meine Absicht gewesen, aber so kam sie wenigstens nicht auf die Idee in mein Zimmer zu gehen. Mir wäre es lieber gewesen, wenn Xemerius zu Hause geblieben und dafür gesorgt hätte, dass niemand bemerkte, dass wir nicht mehr da waren. Aber was sollte der kleine Wasserspeierdämon schon anrichten? Mehr als einen Schwall Wasser auszuspucken hatte er nicht drauf.
Wir nahmen dieselbe Kirche wie immer. Gideon platzierte den Chronografen unter dem Altar uns stellte die Rädchen auf den 14. Januar 1919. Er trug einen nicht weiter ungewöhnlich aussehenden, dunkelblauen Anzug, ähnlich wie der vom letzten Mal. Er sah wieder aus wie ein Mafiosi.
Mein Kleid war aus demselben Material, wie das Letzte, allerdings in hellblau und grau. Es war wieder ein hochgeschlossenes Modell, diesmal aber schöner verziert, doch noch lange nicht so pompös wie die Mode des Rokoko.
„Bereit?“, fragte Gideon.
„Bereit, wenn du es bist.“


xoxo Graziella x3

P.S.: Wo das herkommt gibt es noch mehr (;

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

suuupiiii applaus! habe lange auf diesen text gewartet ;D wirklich toll aber ganz schön kurz wird aber (natürlich)hoffentlich länger freue mich wahnsinnig auf die nächsten zeilen!

LG ♥♥♥